SRF Schweizer Film: «Kursverlust»
Als ihr Mann seine Stelle verliert, wird Julias gut organisiertes Leben auf die Probe gestellt. Robert war im internationalen Finanzhandel tätig. Jetzt bleibt er zuhause und beeilt sich nicht mit der Arbeitssuche. Die Begegnung mit einem seltsamen Obdachlosen hilft Julia, ihre Sinnkrise zu überwinden. Nach «Nebelgrind» ist «Kursverlust» der zweite Fernsehfilm von Barbara Kulcsar. Das Drehbuch stammt von Jan Poldervaart («Clara und das Geheimnis der Bären»).
Glückliche Mutter, erfolgreich im Beruf, leidenschaftliche Ruderin sei sie, sagt Julia (Judith Hofmann), als sie sich Elias (Michel VoÏta) vorstellt. Aber das stimmt nicht mehr. Ihr Mann Robert (Beat Marti) hat soeben seine Stelle bei einem internationalen Finanzkonzern verloren, weil dieser Konkurs gegangen ist. Als Teamleiterin im Bieler Sozialamt muss Julia immer mehr Ausgesteuerte betreuen, ihre Mutter (Sibylle Brunner) kommt in die letzte Lebensphase, und ihre beiden Kinder spuren nicht mehr. Vor allem ihr still pubertierender Sohn Pascal (Pablo Grünig) macht Julia Sorgen. Unverhofft muss sie ihn auf dem Polizeiposten abholen.
Als Elias Julia aus dem Wasser fischt, ist sie gerade beim Rudern gekentert. Der sympathische Mann scheint im Hafen auf seinem renovierungsbedürftigen Boot zu leben und damit zufrieden zu sein. Julia ist fasziniert. Immer öfter sucht sie seine Nähe. Aber Elias hat ein Geheimnis. Julia brennt darauf, seine Geschichte herauszufinden.
Mit dem Mittelstand in der Schweiz geht es nicht länger aufwärts. «Kursverlust» ist ein kleiner Film über die grossen Auswirkungen der Finanzkrise im Privaten. Die Rolle der engagierten Sozialarbeiterin Julia verkörpert Judith Hofmann. Genau wie in Marcel Gislers «Rosie» spielt Sibylle Brunner ihre Mutter. Beat Marti («Liebe und andere Unfälle») gibt Robert, den Ehemann, der am Sinn seiner Arbeit zweifelt. Und der Westschweizer Schauspieler Michel VoÏta («Der Freund») mimt Elias, den Mann ohne Wohnsitz.
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