Schweizer «Tatort – Freitod»

Schweizer «Tatort – Freitod»

Eine deutsche Staatsangehörige reist mit ihrer Tochter in die Schweiz, um hier zu sterben. In einem Wohnblock am Rande der Stadt wird sie von einem Team empfangen und würdevoll in den Tod begleitet. Am nächsten Tag wird eine der Sterbehelferinnen tot aufgefunden, brutal erschlagen. Ritschard und Flückiger geraten in ihren Ermittlungen unweigerlich zwischen die Fronten von Befürwortern und Gegnern der Sterbehilfe. Sabine Boss‘ zweiter «Tatort» handelt vom freiwilligen und vom unfreiwilligen Sterben. Interessierte Medienschaffende können eine Rezensions-DVD bestellen.

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Als der Sarg der Deutschen Gisela Aichinger aus der Wohnung der Organisation Transitus getragen wird, müssen sich die Sterbebegleiter durch eine Menschenansammlung kämpfen. Die Mitglieder der religiösen Vereinigung Pro Vita protestieren gegen die Sterbehilfe. Da taucht plötzlich der Sohn der Toten auf. Martin Aichinger (Martin Butzke) wirkt verwirrt, bedroht die Anwesenden und behauptet, seine Mutter habe sich nicht freiwillig zum Sterben in die Schweiz begeben.

 

Am gleichen Abend wird die Sterbebegleiterin Helen Mathys (Ruth Schwegler) niedergeschlagen und mit einem Plastiksack erstickt. Die Kommissare Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) sprechen zuerst mit Doktor Hermann (Andreas Matti). Der Gründer und Leiter von Transitus erklärt den Ermittlern, wie ein begleiteter Suizid in der Regel abläuft. Die beiden ehrenamtlichen Transitus-Mitarbeitenden Jonas Sauber (Sebastian Krähenbühl) und Nadine Camenisch (Anna Schinz) waren am Vortag zusammen mit dem Mordopfer verantwortlich für die Durchführung der Sterbebegleitung. Weil der Hauptverdächtige Martin Aichinger sich gewaltsam deren Adressen beschafft hat und untergetaucht ist, vermuten Flückiger und Ritschard, dass die beiden in Gefahr sind.

 

Ebenfalls verdächtig macht sich Josef Thommen (Martin Rapold), der Leiter und charismatische Kopf von Pro Vita. Offensichtlich hat dieser einen Informanten, der ihm sagt, wann jeweils die nächste Sterbebegleitung stattfindet. Thommen scheint jedes Mittel recht zu sein, um die Tätigkeit von Transitus zu behindern. Auch ist er keineswegs die moralisch integre Persönlichkeit, die er nach aussen gerne spielt. Die Luzerner Kommissare geraten zwischen die Fronten von Befürwortern und Gegnern der Sterbehilfe.

 

«Tatort – Freitod» handelt von der Haltung dem Tod gegenüber – von freiwilligem und unfreiwilligem Sterben. Die fiktive Organisation Transitus bereitet jenen, die extra aus dem Ausland anreisen, einen würdevollen und selbstbestimmten Tod. Die religiöse Gruppierung Pro Vita hingegen glaubt, dass nur Gott den Todeszeitpunkt bestimmen dürfe, egal wie krank ein Mensch ist. Und schliesslich gibt es die Tötung, bei der ein Mensch brutal aus dem Leben gerissen wird.

 

Im elften Schweizer «Tatort» ermitteln wieder Delia Mayer (Kommissarin Liz Ritschard) und Stefan Gubser (Kommissar Reto Flückiger) sowie Fabienne Hadorn als Leiterin der Spurensicherung und Jean-Pierre Cornu als Polizeichef. In den wichtigsten Episodenrollen sind Martin Butzke, Martin Rapold, Andreas Matti, Anna Schinz, Sebastian Krähenbühl und Lukas Kubik zu sehen.

 

Die Schweizer Filmemacherin Sabine Boss ist seit 15 Jahren als freischaffende Autorin und Regisseurin für Film, Fernsehen und Theater tätig. Einen grossen Erfolg feierte sie 2014 mit «Der Goalie bin ig», der mehrfach preisgekrönten Verfilmung des gleichnamigen Romans von Pedro Lenz. Ihr letztgedrehter Fernsehfilm ist das Drama «Verdacht». Nach «Tatort – Hanglage mit Aussicht» 2012 hat die Regisseurin nun zum zweiten Mal die Luzerner Ermittler auf Verbrecherjagd inszeniert.

 

Die Medienmappe zum «Tatort – Freitod» ist hier zum Download verfügbar.

 

Weitere Programm-Highlights zum Thema Sterbehilfe

  Freitag, 16. September 2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

«Hörspiel»: Frau Hegnauer kommt

In ihrem Hörspiel aus dem Jahr 2010 greift die Schweizer Autorin Lisa Stadler ein noch immer sehr umstrittenes Thema auf: Sterbehilfe. Fiktional überhöht und szenisch zugespitzt erzählt sie von den letzten 14 Tagen eines Sterbewilligen. Kann ein sorgfältig geplanter Abschied aus dem Leben gelingen?

 

Sonntag, 18.September 2016, 11.00 Uhr, SRF 1

«Sternstunde Philosophie»: Sterben, wann ich will? – Der philosophische Stammtisch

Am philosophischen Stammtisch debattieren jeweils vier Philosophen über ein brennendes Thema unserer Zeit. Anlässlich einer neuen Folge des Schweizer Tatorts zum «Freitod» sprechen sie über die Beihilfe zum Suizid und die Schweiz als Land des Sterbetourismus.
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Detailinformation

Ausstrahlung
Sonntag, 18. September 2016, 20.05 Uhr, SRF 1

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Weiterführende Informationen
srf.ch/tatort

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