SRF-Audiostrategie: Hintergrund in Bern, Aktualität in Zürich
Die Geschäftsleitung von SRF hat heute erste Grundsätze zur Audiostrategie für das Audioangebot der Zukunft verabschiedet. In der übergreifenden Audiostrategie sind Stossrichtungen festgehalten, mit denen SRF sein Audioangebot linear und digital trotz Sparprogramm weiterentwickeln kann. Vorgesehen ist eine Schärfung der Profile aller SRF-Radiosender und ein Ausbau der Produktion von originären Podcasts. Im Teilprojekt zur Informationsabteilung «Chefredaktion Radio» werden Radio SRF 4 News und die Nachrichtenredaktion mit rund 70 Personen nach Zürich verlagert. In Bern entsteht ein Kompetenzzentrum für Hintergrund, Vertiefung und Analyse, bestehend aus rund 230 Personen: Im Radiostudio Bern bleiben die Inland- und Auslandredaktion sowie die Magazinsendungen wie «Echo der Zeit», «Rendez-vous» oder «Info3» von SRF, die durch den Teilumzug freigewordenen Flächen übernimmt SWI swissinfo.ch, der zehnsprachige internationale Auslanddienst der SRG.
SRF hat den Auftrag, mit seinen Angeboten möglichst die gesamte Gesellschaft anzusprechen und auch zu erreichen. Das gilt auch für das Audioangebot. Lineares Radio ist nach wie vor wichtig, verliert aber jährlich an Reichweite – während der digitale Audiokonsum zunimmt, insbesondere bei Jungen. All diesen Nutzungsbedürfnissen trägt SRF mit seiner übergreifenden Audiostrategie Rechnung.
Weiterentwicklung der On-Demand-Angebote
Erste Grundsätze der übergreifenden Audiostrategie sehen eine Schärfung der Profile aller SRF-Radiosender und einen Ausbau der Produktion von originären Podcasts vor. Die Nutzung von Audio-on-Demand nimmt zu, das Nachhören von Radiosendungen wie auch originäre Podcasts finden vor allem bei Jungen Anklang. Dies zeigt eine repräsentative Studie der Markt- und Publikumsforschung von SRF zum Audiokonsum in der Deutschschweiz.
Für das digitale Audioangebot will SRF daher künftig mehr Inhalte produzieren, die neuen Nutzungsbedürfnissen gerecht werden und die auf spezifische Themen und Zielgruppen abgestimmt sind – beispielsweise Social-Audios und Erklärvideos für die SRF-Social-Media-Kanäle sowie sendungsunabhängige Podcasts wie «Edi», «Einfach Politik» oder «Datenspur».
Teil der übergreifenden Audiostrategie ist – auch aus finanziellen Gründen – dass Zürich Leutschenbach mit der «Radio Hall» künftig zum einzigen und zentralen Entwicklungs- und Produktionsstandort für digitale Audioangebote von SRF wird. Dies erlaubt es, Ressourcen in diesem noch jungen Bereich gezielt und effektiv einzusetzen sowie interdisziplinär zusammenzuarbeiten.
Radio SRF und SWI swissinfo.ch: 230 Mitarbeitende bleiben in Bern – 70 ziehen nach Zürich um
Im Rahmen des Teilprojektes zur Informationsabteilung «Chefredaktion Radio» haben Arbeitsgruppen in den vergangenen Monaten Szenarien zur optimalen Vernetzung mit dem künftigen digitalen Audiozentrum und mit den Radioprogrammen in Zürich geprüft. Über 40 Mitarbeitende in Bern waren in dieses Teilprojekt involviert. Die Geschäftsleitung von SRF hat heute dem vorgeschlagenen Modell «CR Radio 2021» zugestimmt. Damit ziehen Radio SRF 4 News und die Nachrichtenredaktion mit rund 70 Personen von Bern nach Zürich. Mit dem Umzug von Radio SRF 4 News und der Nachrichtenredaktion bündelt SRF im Newsroom auf dem Campus Leutschenbach die Aktualitätsberichterstattung und sichert die digitale Transformation im Audiobereich.
Die Aktualitätsredaktion wird die tagesaktuellen Inhalte für die verschiedenen Audioformate im linearen Programm sowie für die digitalen Angebote verantworten. Durch eine enge Zusammenarbeit mit SRF News können zudem grundlegende Dienstleistungen wie die News-Grundversorgung oder der Quellencheck konzentriert für alle SRF-Kanäle vorgenommen werden. Synergien insbesondere in der Morgen-Primetime ergeben sich auch durch die Nähe zu den Radioprogrammen. Radio SRF 4 News kann sich innerhalb des Newsrooms zu einem eigentlichen Newsroom-Radio weiterentwickeln. Ebenfalls in Zürich hergestellt werden künftig die digitalen Produkte wie Podcasts, Social Audios oder News für Smart Speaker.
In Bern entsteht das Kompetenzzentrum für Hintergrund, Vertiefung und Analyse: Neben der Inland- und Auslandredaktion sowie den täglichen und wöchentlichen Magazin- und Hintergrundsendungen von SRF zieht die rund 100-köpfige Redaktion von SWI swissinfo.ch ins Radiostudio Bern. Der zehnsprachige internationale Auslanddienst der SRG mietet die freigewordenen Flächen von SRF. Dieser Zusammenzug an einem gemeinsamen Standort ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit und bedeutet insgesamt eine Stärkung der Hintergrundberichterstattung am Standort Bern.