«Schawinski» und «ECO talk» werden nicht weitergeführt
Die Geschäftsleitung von SRF hat aus Kostengründen beschlossen, das Spätprogramm von SRF 1 strategisch neu auszurichten. Aufgrund dieser Entscheidung fallen am Montagabend die Talksendungen «Schawinski» und «ECO talk» aus dem Programm.
Wie SRF bereits bekannt gegeben hat, muss das Unternehmen für das Jahr 2020 kurzfristig zusätzliche 16 Millionen Franken einsparen. Erste Massnahmen wurden bereits genannt und betreffen zum Teil auch das TV-Programm.
Nun erfolgt aus Kostengründen auch eine strategische Neuausrichtung des Spätprogramms von SRF 1, die vorerst für das Jahr 2020 gilt. Auf den Programmplätzen ab 22.55 Uhr gibt es keine Eigenproduktionen mehr. Dieser Beschluss hat zur Folge, dass am Montagabend die Talksendungen «Schawinski» und «ECO talk» nicht mehr weitergeführt werden.
Dazu SRF-Direktorin Nathalie Wappler: «Leider erreichen wir die notwendigen Sparziele nicht ohne Auswirkungen auf das Programm. Daher haben wir beschlossen, am späten Montagabend auf Talksendungen zu verzichten und planen eine Neuausrichtung des Sendeplatzes.»
Es laufen derzeit noch Gespräche mit Roger Schawinski über den genauen Zeitpunkt des Programmwechsels, ob auf Anfang oder Frühling 2020. Das hängt auch von den künftigen Berufsplänen des Medienunternehmers ab. Darum steht noch nicht fest, wann die letzte Ausgabe von «Schawinski» ausgestrahlt wird. Ebenso ist noch offen, was künftig auf dem Sendeplatz der beiden Talkshows zu sehen ist. Darüber informiert SRF, sobald die entsprechenden Entscheide gefällt sind.
Eine Fernsehgeschichte geht zu Ende
Am 22. August 2011 feierte «Schawinski» am späten Montagabend auf SRF 1 Premiere. Seit über acht Jahren empfängt Gastgeber Roger Schawinski wöchentlich einen oder teilweise auch mehrere Gäste aus der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum engagierten, kontroversen Gespräch.
Roger Schawinski: «Mit einer Talkshow nochmals auf die Bühne von SRF zurückzukehren, empfand ich damals sowohl überraschend als auch reizvoll. Jedes neue Management will oder muss Dinge verändern. Dafür habe ich Verständnis, vor allem, weil offenbar ein extrem grosser Spardruck besteht. Ich wünsche Nathalie Wappler bei ihren weiteren Plänen viel Erfolg.»
SRF-Direktorin Nathalie Wappler: «Roger Schawinski hat die Schweizer Medienlandschaft massgebend und nachhaltig geprägt. Ob als Mitbegründer des «Kassensturz», als privater Medienunternehmer oder auch als Talker. Seine Verdienste für die Medienbranche kann man nicht genug hoch einschätzen. Ich möchte Roger Schawinski dafür danken, dass er in den letzten Jahren das SRF-Programm mit seiner Farbe nochmals so bereichert hat.»
Mit der Neuausrichtung im Spätprogramm verzichtet SRF auch auf die Weiterführung von «ECO talk». Die Sendung wurde fünfmal im Jahr ausgestrahlt, im Gespräch mit Wirtschaftslenkern diskutierte Reto Lipp Entwicklungen der Wirtschaft und deren Folgen für Unternehmen und Menschen. Im Wirtschaftsmagazin «ECO» wird der Moderator am Montagabend aber weiterhin wöchentlich Hintergründe zum Wirtschaftsgeschehen präsentieren.