«Reporter»: Magdalena – Von einer, die auszog, das Fürchten zu lernen

Nach ihrer Kindheit im Aargau begann Magdalena in den 1970er-Jahren Englisch zu studieren. Für das obligatorische Auslandjahr in einem englischsprachigen Land wählte Magdalena Neuseeland. In Christchurch faszinierten sie allerdings nicht die Universität, sondern die Segelboote. Sie bewunderte sie so intensiv, dass ein US-Amerikaner, der vor Ort ankerte, auf sie aufmerksam wurde und Magdalena auf die Probe stellte: Wenn sie ihm sein Boot bemale, dürfe sie ihn über den Pazifik begleiten. Magdalena nahm die Herausforderung an. Es wurden zwölf Jahre daraus, während derer die beiden die Weltmeere befuhren. Magdalena bestand die Kapitänsprüfung und heiratete Charles.

 

Die Ehe hielt nicht. Magdalena, die sich schon länger zu Frauen hingezogen fühlte, trennte sich von Charles und schloss an der University in Santa Cruz ihr Studium mit Doktorat ab. Sie begann zu schreiben. Aber das Geld reichte nicht zum Leben, also unterrichtete sie Kreatives Schreiben. Dabei traf sie auf ihre heutige Lebenspartnerin Connie, mit der sie nun seit 15 Jahren zusammen ist. Magdalena schläft in einem selbstgebauten Gartenhaus und schreibt im selbstgebauten Büro. Daneben gibt sie nach wie vor Schreibkurse: zwei Mal wöchentlich im Hochsicherheitsgefängnis für 30 Mörder, die sie verehren.