«Reporter»: Im Heim – Wenn Eltern nicht für ihre Kinder sorgen können

«Reporter»: Im Heim – Wenn Eltern nicht für ihre Kinder sorgen können

Vor einem Jahr erschütterte die Gewalttat einer Mutter die Schweiz: Die junge Frau brachte ihre beiden Kinder um, damit sie nicht zurück ins Kinderheim mussten. Die Heimplatzierung als schlimmste Möglichkeit, schlimmer als der Tod – der Extremfall gab Nathalie Rufer Anlass für einen Augenschein in einem Kinderheim im Kanton Zürich.

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Gewalt, Sucht, Krankheit: die Gründe sind mannigfach, wieso Eltern nicht für ihre Kinder sorgen können. Die erste Auffangstation ist in diesen Fällen das Kinderheim, zum Beispiel das Tipi im zürcherischen Birmensdorf. Können Kinder einen solchen Einschnitt unbeschadet überstehen? Dieser Frage geht Nathalie Rufer in ihrer Reportage nach.

 

Eva feiert Geburtstag, sie wird zweijährig. Bereits zum zweiten Mal feiert sie nicht etwa mit ihren Eltern, sondern mit ihren Bezugspersonen im Kinderheim. Es gibt Geschenke, Kuchen und Kerzen, aber auf einen Anruf der Eltern warten alle vergeblich. Evas Mutter ist psychisch krank, der Vater lebt im Ausland, die Kleine hat praktisch ihr gesamtes Leben im Tipi verbracht.

 

In der Regel bleiben die Kinder nur Tage bis zu wenigen Monaten im Tipi, danach kehren sie zurück in ihre Familien oder werden in Pflegefamilien platziert. In dieser Zeit müssen die Sozialpädagoginnen eine Bindung zum Kind aufbauen und es gleichzeitig bereits auf den Abschied vorbereiten – eine grosse emotionale Herausforderung, für beide Seiten.
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Ausstrahlung
Sonntag, 10. Januar 2016, 21.40 Uhr, SRF 1

Publiziert am
Mittwoch, 6. Januar 2016

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srf.ch/reporter

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