«Reporter»: Gottes Wille und des Menschen Beitrag – Frau Kaluginas unerschütterlicher Glaube in hoffnungslosen Zeiten
Tatjana Kaluginas Tochter Marina wollte in der Schweiz ein neues Leben anfangen. 2008 fand die Ukrainerin bei einem Brand im Cabaret Moulin Rouge in Augst BL den Tod. Nun bahnt sich schon die nächste Tragödie an: Sohn Alexander soll in den Krieg.

«Feuertod im Cabaret»: Was steckt hinter einer solchen Schlagzeile? In diesem Fall ist es die Geschichte der Ukrainerin Tatjana Kalugina. 2005 war ihre Tochter Marina mit einem Vertrag nach Hause gekommen. Sie gehe in die Schweiz, als Artistin – für 2300 Schweizer Franken im Monat – in der Ukraine ein Jahreslohn.
Es schien aufwärtszugehen – bis eines Morgens ein Polizist vor Tatjana Kaluginas Tür stand und ihr mitteilte, dass ihre Tochter in der Schweiz ums Leben gekommen sei, mehr wisse er auch nicht. Die ukrainische Botschaft in Bern, welche die Kommunikation zwischen Schweizer Behörden und den Hinterbliebenen hätte sicherstellen sollen, mass dem Fall offenbar wenig Priorität bei. Was genau geschehen war und dass ihr ein Gericht eine Genugtuung zugesprochen hatte, erfuhr Tatjana Kalugina erst vier Jahre nach der Tat – von Reporter Simon Christen.
Jetzt, drei Jahre später, besuchte Christen die Familie ein zweites Mal und musste feststellen, dass sich bereits die nächste Tragödie anbahnt. Tatjana Kaluginas Sohn Alexander, gerade 20 Jahre alt geworden, wird wohl alsbald zwangsrekrutiert und in den Osten an die Front geschickt.