«Puls»: Alpaka-Nanoantikörper im Kampf gegen Krebs, Alzheimer und Co.
Dank ihrer kleinen Grösse und starken Bindungsfähigkeit sind sie eine Präzisionswaffe gegen Infektions- und Autoimmunkrankheiten, in der Krebstherapie und der Alzheimer-Diagnose: sogenannte Nanobodies – aus dem Blut von Kameliden stammende Nanoantikörper. Auch die Universität Zürich stellt sie her. Die Sendung wird moderiert von Daniela Lager.
Nanoantikörper revolutionieren die Medizin
Ende der 1980er-Jahre haben Studierende der Universität Brüssel in Dromedar-Blut zufällig Antikörper, die viel kleiner als herkömmliche Antikörper sind, entdeckt. Später stellten Forschende fest, dass diese Antikörperfragmente dank ihrer kleinen Grösse und starken Bindungsfähigkeit vielfältig einsetzbar sind. Milzbrand konnte damit behandelt werden. Heute werden weitere Anwendungsmöglichkeiten in der Krebs-Behandlung und der Alzheimer-Diagnostik erforscht. Das Potenzial ist derart gross, dass viele medizinische Forschungszentren eigene Lama- oder Alpakaherden besitzen.
Alpakas für die Schweizer Wissenschaft
An der Nanobody Service Facility, einer Technologieplattform der Universität Zürich, stellen Wissenschaftler mithilfe von neun Alpakas Nanoantikörper her, die ganz spezielle Eigenschaften besitzen sollen. Auftraggeber sind Universitätsspitäler, ETH-Forschende und andere interessierte Forschungsgruppen. «Puls»-Moderatorin Daniela Lager besucht die tierischen Mitarbeiter und will von den Forschungsleitern wissen, wie aus Alpaka-Blut ein Hoffnungsträger für die Medizin wird.
Dank Nanoantikörper am Leben
Die 33-jährige Sandra leidet an einer seltenen, lebensbedrohlichen Blutgerinnungsstörung. Die Krankheit verursacht kleinste Blutgerinnsel in Gefässen und Organen und ist, wenn sie akut auftritt, ein medizinischer Notfall. Seit 2019 existiert eine Behandlung mit einem Nanoantikörper – für Sandra ein Glücksfall, für die Mediziner seither das Mittel der ersten Wahl.
Ausstrahlung: Montag, 4. März 2024, 21.10 Uhr, SRF 1