«Persönlich»: Rosmarie Schneider und Felix Mühleisen – Zwei Lebensgeschichten, die Mut machen
Zwei Persönlichkeiten, die in ihrem Leben viel erlebt und für vieles gekämpft haben: Rosmarie Schneider musste bereits früh für sich alleine sorgen und lernte erst mit 40 Jahren ihren Vater kennen. Ihre lebhafte Geschichte schrieb sie im Alter von 70 Jahren in einem Buch nieder. Felix Mühleisen kämpfte lange für eine verkehrsfreie Begegnungszone in der Basler Innenstadt, machte aus dem Lokal der Eltern eine Disco und reiste vor zwei Jahren ans Weltkulturfestival nach Neu-Dehli. Daniela Lager empfängt ihre beiden Gäste in «Persönlich» aus dem Kulturhotel Guggenheim in Liestal.
Rosmarie Schneider, ehemalige Erwachsenenbildnerin
Rosmarie Schneider, 72, ist nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland als «Franzosenkind» zur Welt gekommen. Die Mutter Deutsche, der Vater ein französischer Besatzungssoldat, das Kind unehelich. Rosmarie Schneider erfährt erst nur bruchstückhaft von ihrer Herkunft, es ist viel von Schande und Geheimnissen die Rede. Erst als 40-jährige lernt sie ihren Vater in Frankreich kennen. Jedoch nimmt sie schon als junge Frau ihr Leben selbst in die Hand. Später zieht sie gemeinsam mit ihrem Mann Kinder gross, steigt wieder ins Berufsleben ein, engagiert sich in der Erwachsenenbildung und in der Freiwilligenarbeit. Sie muss schwere Schicksalsschläge verkraften und erleben, wie sich ihre Ehe abnützt. Im Alter von 70 Jahren beschliesst Rosmarie Schneider, ihre Geschichte aufzuschreiben. Sie tut dies mit Mut, Achtsamkeit, Geschichtsbewusstsein und viel Sensibilität. Es ist keine Abrechnung, es ist ein Geschenk an ihre Kinder und Kindeskinder.
Felix Mühleisen, ehemaliger Beizer
Felix Mühleisen, 72, liebt «sein» Liestal. Und gerade weil er es so liebt, sorgt er immer wieder für viel Wind im basellandschaftlichen Hauptort. Er bläst mit seinem Alphorn Musik durch die Gassen und kämpfte jahrelang für eine verkehrsfreie Begegnungszone in der Innenstadt, dort, wo der gelernte Bäcker, Konditor und Koch ein Café betreibt. Die Behörden hat er mit seinen Aktionen und seiner Hartnäckigkeit oft herausgefordert, hat sich damit aber auch Anerkennung erkämpft. Der kürzlich zurückgetretene Stadtpräsident Lukas Ott und versprach dem umtriebigen Beizer zum Geburtstag einen Bundesrat. Wie es schliesslich zum Besuch von Guy Parmelin in Mühleisens Café kam, ist eine der vielen aussergewöhnlichen Geschichten im Leben des Gastronomen. Aber bei Weitem nicht die einzige: So reiste Felix Mühleisen etwa vor zwei Jahren ans Weltkulturfestival nach Neu-Dehli, wo er vor einem Millionenpublikum einen Auftritt mit seinem Alphorn hatte.
In der Sendung «Persönlich» bei Daniela Lager erzählen Felix Mühleisen und Rosmarie Schneider
aus ihrem Leben, live aus dem Kulturhotel Guggenheim in Liestal und auf Radio SRF 1. Der Anlass ist öffentlich und der Eintritt frei. Türöffnung 09.00 Uhr, Beginn der Sendung 10.00 Uhr. Keine Sitzplatz-Reservation.