«Kulturplatz»: Krise als Chance
Noch verharrt die Welt quasi im Stillstand. Doch wie wird das Leben nach Corona sein? Fallen die Menschen in den alten Trott zurück, froh, die erlebten Einschränkungen vergessen zu können? Oder verändert sich die Gesellschaft für immer? Moderatorin Nina Mavis Brunner geht diesen Fragen nach.
Das Leben nach Corona
Das Ende der Coronakrise liegt noch fern, doch es wird bereits spekuliert, ob sich bleibende gesellschaftliche Veränderungen abzeichnen. Der Neoliberalismus steht am Pranger, der Protektionismus erblüht, die Wirtschaft hat schwere Schlagseite, Schuldenberge türmen sich, und die Angst vor Arbeitslosigkeit grassiert. Andererseits feiern gelebte Solidarität und Nachbarschaftshilfe ein Revival, während die Digitalisierung in Bezug auf Arbeit, Bildung und Konsum neue Dimensionen erschliesst. Worauf läuft das alles hinaus? Die Soziologen Hartmut Rosa und Katja Rost sowie der Trendforscher Matthias Horx wagen Prognosen.
Christoph Marthalers Vorahnung
Kurz vor dem Lockdown probte die Zürcher Pfauenbühne Christoph Marthalers neues Stück «Das Weinen», das auf Texten des verstorbenen Universalkünstlers Dieter Roth basiert. Filmaufnahmen zeigen: Das Stück entpuppt sich als wahres Orakel. Obwohl bereits im Oktober geschrieben, entfaltet es eine unheimliche Aktualität, als wäre es auf die momentane gesellschaftliche Krise gemünzt. «Kulturplatz» blickt hinter die Kulissen des Schauspielhauses und spricht mit dem Autor und weiteren Beteiligten.
Die Wand als Metapher
Heute dominieren Distanz und Isolation. Ein Gefühl, das die österreichische Schriftstellerin Marlen Haushofer in ihrem Roman «Die Wand» bereits 1963 beschrieben hat: Eine Frau erwacht eines Morgens und ist unerwartet mutterseelenallein, umschlossen von einer unsichtbaren Wand. Jahrzehnte nach Haushofers Tod wurde die Geschichte 2012 verfilmt und erreichte so ein breiteres Publikum. Nun wäre Haushofer 100 Jahre alt geworden, und «Die Wand» wirkt aktueller denn je.
«7 Künstlerinnen und Künstler und 1 Virus» – Episode 4
Seit Beginn der Corona Krise berichten sieben Künstlerinnen und Künstler von ihrem Alltag und teilen ihre Gedanken. In der vierten Episode verrät die Sopranistin Regula Mühlemann, wie sich ihr Selbstbild als Sängerin in Zeiten der Quarantäne verändert hat, und Schauspieler Andrea Zogg wagt eine Prognose für die Zeit danach.
Ausstrahlung: Mittwoch, 22. April 2020, 22.25 Uhr, SRF 1