«Kontext»: Kurt Früh – Vom Alten Schweizer Film zum neuen

Er selber sah sich gerne als linken Filmemacher, seine Schüler der 68er-Generation sahen in seinen Filmen jedoch ein allzu kleinbürgerliches Schweizer Gesellschaftsbild. Der Regisseur Kurt Früh drehte seinen ersten Film 1955 («Polizischt Wäckerli»), seinen letzten 1972 («Der Fall»).

 

Obwohl Früh keine 20 Jahre lang Filme drehte, ist sein Werk sehr wichtig für den Schweizer Film: Er führte diesen in eine neue Zeit, stellte Migranten, Clochards und Aussenseiter ins Zentrum seines Werkes, liess sie fast ausnahmslos in städtischem Umfeld spielen.

 

Die Sendung «Kontext» lässt mit den Kurt-Früh-Kennern Heinz Schweizer und Felix Aeppli Filme und Hörspiele Revue passieren, gibt dem Filmemacher Clemens Klopfenstein das Wort, um über den Lehrer Früh zu erzählen, und befragt junge Filmautorinnen und -autoren, wie sie das Werk Kurt Frühs heute lesen und adaptieren.

 

Werkschau: Ein Gespräch mit Heinz Schweizer und Felix Aeppli

Eine Gesprächsrunde rollt Kurt Frühs Leben und Werk auf: Entlang seiner Filme und Hörspiele sprechen Heinz Schweizer und Felix Aeppli über Frühs Vorliebe für die «kleinen Leute», über Zürich als Schauplatz und Drehort seiner Werke, über seine Lieblingsschauspieler und seine Bedeutung für den Schweizer Film.

 

Der Schüler Clemens Klopfenstein über den Lehrer Kurt Früh

Der Filmemacher Clemens Klopfenstein schreibt über seine erste Lektion bei Kurt Früh: «Früh spricht ein unnahbares kühles Bühnendeutsch, und mit seinem Stumpen will er wohl den Filmgiganten markieren.»

 

Klopfenstein erzählt, wie Kurt Früh bei der neuen Generation der 1960er-Jahre als Vertreter des «Alten Schweizerfilms» verschrien war. Erst später erkannten seine Schülerinnen und Schüler, wie modern ihr Lehrer eigentlich gewesen war.

 

Kurt Früh reloaded

Aus «Es Dach überem Chopf» wird «Destiny», aus «Dr Dällebach Kari» wird «King». Die Studierenden der Szenografieklasse an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) unter der Leitung des Filmemachers Markus Imboden lesen das Werk Kurt Frühs neu und schreiben ihre eigenen Adaptionen. Sie erzählen, wie Frühs Werk in die heutige Zeit übersetzt werden kann.

 

Moderation: Hansjörg Schultz