«Einstein Spezial»: So roch der Barock – Fernsehen zum Mitriechen

«Einstein Spezial»: So roch der Barock – Fernsehen zum Mitriechen

«Barock – mon amour» lautet der Titel des SRF-Kulturschwerpunktes im Herbst 2014. Doch war der Barock wirklich zum Verlieben? Tobias Müller und Kathrin Hönegger machen in «Einstein Spezial» die Probe aufs Exempel und erleben die Sitten und Gebräuche des Barocks nicht nur mit Haut und Haaren, sondern auch mit der Nase. Sogar das Fernsehpublikum kann mithilfe einer Duftkarte mitriechen.

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Im Barock war die tägliche Dusche verpönt. Die Menschen fürchteten, dass Krankheitskeime durch die allzu saubere Haut drangen. Darum war der Barock eine geruchsintensive Epoche. Der Zürcher Parfumeur und Duftkünstler Andreas Wilhelm hat recherchiert und baut für «Einstein» den Eigengeruch eines Barockmenschen aus einzelnen Duftkomponenten nach.

 

Damit die Zuschauerinnen und Zuschauer an den Bildschirmen eine Vorstellung davon bekommt, wie man damals «duftete», hat «Einstein» Duftkarten drucken lassen. Diese können unter srf.ch/einstein bestellt werden, solange der Vorrat reicht.

 

Die Moderatoren Tobias Müller und Kathrin Hönegger erfahren zudem an einem authentischen Barockfest in Thüringen, was es heisst, unter der Perücke zu leben. Sie entdecken eine schillernde Epoche, in der zwar das Dekolleté in Mode fand, aber noch niemand wusste, was eine Gabel ist.

 

Die Entdeckung der Wissenschaft und märchenhaftes Porzellan

Der Barock gilt als Wiege der modernen Wissenschaft. Galileo, Kepler, Newton: Sie stehen für das Kopernikanische Weltbild, die Entdeckung der Gravitation und die Formulierung des Fallgesetzes. Doch wie konnte in einer Zeit, die bekannt war für ihre Prunksucht und das ausschweifende Leben bei Hofe, die spröde Naturwissenschaft derart aufblühen? «Einstein» begibt sich auf Spurensuche in die niederländische Stadt Leiden, wo der Wissenschaftswende im Barock ein Museum gewidmet wurde.

 

Weiter widmet sich «Einstein» der Erfindung des europäischen Porzellans, die wie ein Märchen anmutet. Der Held: Johann Friedrich Böttger. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde dieser eingesperrt, damit er für den Kurfürsten auf chemischem Wege Gold schuf. Und tatsächlich brachte der junge Apotheker aus Berlin ein Wunder fertig: nicht echtes Gold zwar, aber weisses Gold – das damals so begehrte Porzellan. Böttger war der erste Europäer, dem es gelang, die prachtvolle Keramik aus China zu kopieren und damit das jahrhundertealte Monopol zu brechen.
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Detailinformation

Ausstrahlung
Donnerstag, 16. Oktober 2014, 21.05 Uhr, SRF 1

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Weiterführende Informationen
srf.ch/einstein

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