«Einstein»: Inspiration Schmetterling – Wie er hilft, unsere Probleme zu lösen

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«Einstein»: Inspiration Schmetterling – Wie er hilft, unsere Probleme zu lösen

Schmetterlinge tragen Lösungen in sich, die die Menschen schon lange suchen. Das nutzt die Wissenschaft und kann so neue Materialien entwickeln. Wasserabweisende Metalle, die schwimmen, oder hypereffiziente Solar-Panels. Und vielleicht sogar lebensverlängernde Medikamente.

Schmetterlinge haben die Dinosaurier überlebt und bewohnen diesen Planeten schon weit länger als die Menschen. Sie sind also wahre Überlebenskünstler, dank unzähliger herausragender Eigenschaften, die auch die Menschen zur Verbesserung und Verlängerung ihrer Leben nutzen. Man findet eine dieser Eigenschaften beispielsweise bei der Seide des Maulbeerseidenspinners.

Implantate auf Basis von Raupenseide?
Forschende haben entdeckt, dass dieser Faden nur aus zwei Proteinen besteht. Eines davon: das Faserprotein Fibroin. Es könnte ein Schlüssel für neue Materialien der Zukunft sein. Materialien, die flexibel oder aber auch stark wie Kevlar sein können. Konkret wird an medizinischen Anwendungen geforscht. Darunter in der rekonstruktiven Chirurgie. Statt Metall- könnten bei Implantaten künftig Fibroin-Schrauben verwendet werden. Der Vorteil: Der menschliche Körper reagiert sehr gut auf dieses Material. Und mehr noch: Die Fibroin-Schrauben könnten zusätzlich mit Wirkstoffen angereichert werden, die die Knochenrekonstruktion unterstützen.

Solarpanels und Smartphone-Bildschirme – Vom Schmetterling inspiriert
Die Forschung interessiert sich auch sehr für die Eigenschaften der Schmetterlingsflügel. Der Morpho-Falter leuchtet in einem schillernden Blau. Und zwar ohne ein einziges Farbpigment zu besitzen. Das Rezept: Nanostrukturen, die das Licht so brechen, dass die Flügel in diesen starken Farben erscheinen. Diese Strukturen sind die Basis mehrerer Forschungsprojekte mit dem Ziel, eine neue Generation von Hochleistungs-Solarmodulen zu entwickeln. Die Nanostrukturen verfügen aber noch über eine andere Eigenschaft: Sie sind wasserabweisend. Wenn man diese Nanostrukturen auf Metall übertragen könnte, wäre unsinkbares Metall vorstellbar. Forschende denken jetzt schon über schwimmende Städte nach.

Ausserdem könnten die transparenten Flügel des Glasflügelfalters eine Blaupause für neue Smartphone-Bildschirme darstellen. Denn die Flügel dieses Falters reflektieren keinerlei Licht. Liesse sich das auf ein Bildschirm-Glas übertragen, würden mühsame Spiegelungen der Vergangenheit angehören.

Länger leben dank dem Schmetterling?
Schmetterlinge leben eigentlich nur wenige Tage bis Wochen. Doch eine Gattung sticht heraus: Heliconius. Diese Arten leben bis zu sechs Monate, weil sie Protein verdauen können. Der Schlüssel dazu: Das sogenannte Cocoonase-Enzym. Darauf hat es nun auch die Forschung abgesehen. Denn sie hat herausgefunden, dass dieses Enzym auch ein Wundermittel bei der Thrombose-Behandlung sowie zahlreichen weiteren Krankheiten sein könnte. Also vielleicht ein Heilmittel der Zukunft, dass das Leben vieler Menschen verbessern oder gar verlängern könnte – inspiriert vom Schmetterling.

Ausstrahlung: Donnerstag, 29. Februar 2024, 21.05 Uhr, SRF 1

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Donnerstag, 29. Februar 2024, 21.05 Uhr, SRF 1

Publiziert am
Dienstag, 27. Februar 2024

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