«DOK»: Krebs ist doof
Man rechnet nicht damit – und dann ist es plötzlich eine Tatsache. Auch Kinder bekommen Krebs. Silvan ist fünf Jahre alt, als man bei ihm im Bauch einen grossen Tumor entdeckt. Für seine drei älteren Geschwister und die ganze Familie ist das ein Schock. Was es heisst, wenn eine Krebsdiagnose plötzlich mit zur Familie gehört, davon erzählt der sorgfältig gestaltete Film. Er zeigt die Geschichte von Hoffnung und von Wut, von Verzweiflung und von Freundschaft.
Silvan ist der Neffe der Dokumentarfilmautorin Andrea Pfalzgraf. Sie hat ihn und seine Familie auf diesem unfreiwilligen Weg mit der Kamera begleitet. Darf man das, soll man das, einen Film drehen, wenn ein Kind die Diagnose Krebs bekommt? Diese Frage haben sich die Filmerin und ihre jüngere Schwester, Silvans Mutter, immer wieder gestellt. Sie haben die Gratwanderung gewagt, weil sie gemerkt haben, wie wichtig es ist, über das Unvermeidliche zu reden.
Es war in den Sommerferien, als Silvan, das Jüngste von vier Kindern, über Bauchweh klagte. Seine Mutter ging mit ihm zum Arzt, eigentlich um zu hören, dass es nichts Schlimmes sei. Aber es war schlimm. Silvan hatte einen Tumor um die Niere und musste sofort operiert werden. Alles kam durcheinander – die ganze Familie. Und plötzlich stand die Frage im Raum – was, wenn Silvan stirbt? Was soll man tun, wenn plötzlich die Krankheit des Jüngsten die ganze Familie überschattet? Wie gehen die drei Geschwister mit ihren Ängsten, mit der Wut und der Eifersucht um, wenn die ganze Aufmerksamkeit bei dem kleinen Patienten ist?
Was es heisst, wenn eine Krebsdiagnose plötzlich mit zur Familie gehört, davon erzählt der sorgfältig gestaltete Film. Er zeigt die Geschichte von Hoffnung und von Wut, von Verzweiflung und von Freundschaft.
In der Schweiz erkranken pro Jahr 180 bis 200 Kinder und Jugendliche an Krebs. Knapp die Hälfte der Betroffenen ist jünger als vier Jahre.