«DOK»: Familie Feierabend – Die unendliche Geschichte
Es ist so etwas wie die Geschichte seines Lebens: Seit bald 30 Jahren begleitet der Schweizer Dokumentarfilmer Christoph Müller die Familie Feierabend. Alles begann mit dem Schweizer Auswanderer Karl Feierabend, der in der Dominikanischen Republik eine grosse Farm gekauft hatte und dabei pleiteging. Doch statt unter das soziale Dach der Schweiz zurückzukehren, blieb er dort, heiratete seine Frau Marina und hatte vier Söhne mit ihr.
Als Karl Feierabend vor sieben Jahren starb, schlugen seine Söhne den umgekehrten Weg ein und reisten in die Schweiz, wo sie heute alle wohnen. Und so ist diese filmische Langzeitbeobachtung nun bei der dritten Generation angelangt: Carlos, der älteste Sohn, ist selber Vater geworden und Samuel, der Jüngste, brachte seine Frau Daira in die Schweiz, wo diese tapfer versucht, mit der ungewohnten Umgebung zurechtzukommen. Was als Auswandererdrama begonnen hat, entwickelt sich zu einer Integrationsgeschichte mit immer neuen Kapiteln.
In seinem jüngsten Film über die Feierabends erzählt Müller mit reichhaltigem Archivmaterial die ganze Geschichte noch einmal und zeigt, wohin sich die verschiedenen Lebenslinien bewegen. «Es ist ein Privileg, eine Geschichte so lange beobachten zu dürfen» sagt Müller. Entstanden ist ein Drama über das Leben schlechthin: Werden und Vergehen, Träumen und Scheitern, Flüchten und Standhalten.