«DOK»: Der Meisterfälscher – Wolfgang Beltracchi porträtiert Harald Schmidt
Kein Zweifel, er ist einer der raffiniertesten Kunstfälscher unter der Sonne: Wolfgang Beltracchi. 35 Jahre lang, bis zur Verhaftung 2010, hat er sein aussergewöhnliches Talent eingesetzt, um Bilder im Stil anderer zu malen. 100 namhafte Maler will er gefälscht haben. Die Gutachter, die Galeristen, die Museumsdirektoren flogen auf ihn – bis er selber aufflog. Schuld war ein falsches Pigment. Jetzt zeigt er, was er kann, und porträtiert Harald Schmidt.

Wer mit Erfolg hundert Maler aus vier Jahrhunderten fälschte, versteht etwas von der Malerei. Dieses Wissen macht sich 3sat zunutze und lässt Beltracchi spannende Menschen porträtieren. In der heutigen Folge: Harald Schmidt.
Im legendären Studio 449, wo der Entertainer seine «Harald Schmidt Show» produzierte, sitzt er dem Meisterfälscher Modell und lässt sich im Stil des deutschen Nachexpressionisten Otto Dix (1891 bis 1969) porträtieren. Dix ist bekannt dafür, dass er seine Protagonisten gern überspitzt, ja kühn karikierend darstellte - so dass das Typische des Menschen überraschend zur Geltung kommt.
Das Treffen Schmidt/Beltracchi ist eine Sternstunde der Heiterkeit. Schmidt ist während der Malsitzung bester Laune, geizt nicht mit spitzen Bemerkungen, sprüht vor Pointen, beweist Schlagfertigkeit. Und Beltracchi demonstriert ausserordentliches Können, indem er die stiltypischen Elemente und die altmeisterliche Kunst eines Otto Dix geschickt ins Schmidt'sche Porträt einbringt. Wie reagiert Schmidt, wenn er das fertige Bild zum ersten Mal sieht?
Eine Begegnung der höchst vergnüglichen und denkwürdigen Art.