«DOK»: Auf der Suche nach Menschlichkeit – Kathrin Winzenried über die Geschichte des Schweizerischen Roten Kreuzes

«DOK»: Auf der Suche nach Menschlichkeit – Kathrin Winzenried über die Geschichte des Schweizerischen Roten Kreuzes

Das Schweizerische Rote Kreuz feiert seinen 150. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr sind die Flüchtlingsströme die grösste Herausforderung der ältesten humanitären Organisation der Schweiz. Die Hilfe für die Schwächsten stand schon immer im Zentrum. Doch ein Blick in die Geschichte zeigt auch, dass die Verflechtung von Politik und humanitärer Arbeit fatale Folgen hatte. Was lehrt die Vergangenheit? Und was tut das SRK in der Flüchtlingsfrage heute?

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Das Symbol des Schweizerischen Roten Kreuzes ist einzigartig und steht seit jeher für Hilfe bei Krankheit, Katastrophen und Krieg. 1866 wurde das SRK gegründet, mit dem Ziel, die Not von Verwundeten und deren Familien zu lindern.

 

Den Verletzlichsten beizustehen, das war fortan der Grundsatz der Organisation. So organisierte das SRK während und nach dem Zweiten Weltkrieg Erholungsurlaube für 180 000 Kinder aus kriegsversehrten Ländern. Der achtjährige Anton Partl war eines von ihnen. Bis heute bleibt der Wiener seiner Gastfamilie aus Speicher verbunden und ist überzeugt, dass sie ihm das Leben gerettet hat. Dass diese humanitäre Aktion nicht zweckfrei war und das ramponierte Image der abgeschotteten Schweiz aufpolieren sollte, wurde erst später klar.

 

Die Instrumentalisierung durch Regierung und Militär führte zu einem Tiefpunkt in der Geschichte des Roten Kreuzes. Gegenüber den Verbrechen des Holocaust zeigte sich die offizielle Organisation untätig und übernahm die Haltung des «vollen Bootes» der Schweizer Regierung. Freiwilligen Helfern und Helferinnen des SRK ist es zu verdanken, dass die humanitären Grundsätze des Roten Kreuzes nicht gänzlich verloren gingen: So rettete die Krankenschwester Friedel Bohny-Reiter trotz Verbot zahlreichen Jüdinnen und Juden das Leben. Eine von ihnen ist Margot Wicki-Schwarzschild. Eindringlich erinnert sie an die humanitäre Verpflichtung, den Schwachen und Verfolgten auch heute beizustehen.
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Ausstrahlung
Donnerstag, 26. Mai 2016, 20.05 Uhr, SRF 1

Publiziert am
Dienstag, 24. Mai 2016

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srf.ch/dok

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