«Arena»: AKW reloaded?
Der Bundesrat will das Neubauverbot für Kernkraftwerke aufheben – als Gegenvorschlag zur Initiative «Blackout stoppen». Das ist brisant: Gemäss Recherchen der Tamedia-Zeitungen wurden tausendfach Unterschriften für Volksinitiativen gefälscht. Unter Verdacht steht auch die Pro-AKW-Initiative. Moderiert wird die Sendung von Mario Grossniklaus.
Der Bundesrat vollzieht in Sachen Energiepolitik einen Richtungswechsel: Er will das Bauverbot für neue Kernkraftwerke aufheben. Ermöglicht werden soll die Kehrtwende in Form eines indirekten Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Blackout stoppen». Diese verlangt eine sichere Stromversorgung und möchte in der Verfassung verankern, dass auch mittels neuer Kernkraftwerke Strom gewonnen werden kann. Hinter der «Blackout stoppen»-Initiative steht die Vereinigung Energie Club Schweiz.
Technologie-Offenheit oder wirtschaftlicher Unsinn?
«Für eine langfristig sichere Versorgung braucht es alle Energiequellen», begründete Energieminister Albert Rösti den Bundesratsentscheid. Weil die Schweiz bis 2050 netto null Emissionen anstrebe, werde der Strombedarf deutlich ansteigen, weshalb man alle Möglichkeiten der Stromproduktion offenlassen müsse, so Rösti. Die SVP und die FDP stehen grundsätzlich hinter diesem Vorhaben.
Die im Bundesrat unterlegene SP, Grüne und GLP kritisierten den Entscheid des Bundesrats scharf. Der Bau neuer Atomkraftwerke sei «wirtschaftlicher Unsinn» und stelle ein grosses Sicherheitsrisiko dar. Ausserdem befürchten die Gegnerinnen und Gegner der Atomenergie, dass die Debatte rund um neue AKW den Ausbau der erneuerbaren Energien blockieren könnte.
Reicht der Strom aus den erneuerbaren Energien oder braucht die Schweiz neue Kernkraftwerke?
Gerät die Demokratie unter Druck?
Eine Recherche der Tamedia-Zeitungen verleiht der Debatte jetzt zusätzlich Brisanz: Offenbar sollen kommerzielle Sammelunternehmen tausendfach Unterschriften für Initiativen gefälscht haben. Unter Verdacht steht auch die Initiative «Blackout stoppen».
Was bedeuten die gefälschten Unterschriften für die Glaubwürdigkeit der direkten Demokratie? Muss der Bundesrat den Gegenvorschlag sistieren, bis alles geklärt ist, oder sollte er vorwärtsmachen?
Zu diesen Fragen begrüsst Mario Grossniklaus am 13. September 2024 in der «Arena»:
- Michael Graber, Parteileitung SVP;
- Jon Pult, Vizepräsident SP;
- Susanne Vincenz-Stauffacher, Nationalrätin FDP/SG; und
- Priska Wismer-Felder, Nationalrätin Die Mitte/LU.
Ausserdem im Studio:
- Vanessa Meury, Präsidentin Energie Club Schweiz; und
- Gioia Florence Benninger, Vorstandsmitglied Allianz Atomausstieg.
Ausstrahlung: Freitag, 13. September 2024, 22.30 Uhr, SRF 1