«Rundschau»: Die Spionage-Operation der Kataris
Katar spionierte über Jahre hinweg hohe Funktionäre des Weltfussballs aus. Das Ziel: verhindern, dass Katar die WM wieder verliert. Welche Konsequenzen hat diese globale Spionage-Aktion? Und: Die Schweiz spielte eine zentrale Rolle, doch die Zürcher Staatsanwaltschaft stellte ein Verfahren ergebnislos ein. Gion-Duri Vincenz führt durch die Sendung.
Die Spione des Emirs: Wie die Kataris Fifa-Funktionäre bespitzelten
Über Jahre lief eine internationale Spionage-Operation im Auftrag Katars im Umfeld des Weltfussballverbandes Fifa. Das zeigen Recherchen von SRF Investigativ. Exklusive Dokumente geben detailliert Einblick in die Spionage-Operation, die sich im Untergrund abspielte und mithilfe von Ex-CIA-Agenten durchgeführt wurde. Gemäss Recherchen war die Schweiz in der geheimen Operation eine Drehscheibe und spielte eine zentrale Rolle. Das Ziel der Spionage: verhindern, dass Katar die Weltmeisterschaft wegen der massiven Kritik, etwa wegen Menschenrechtsverletzungen, wieder verliert. Der Aufwand war enorm. Höchste katarische Regierungskreise sollen in die Spionage-Operation involviert gewesen sein.
Ergebnislos eingestellt: Die Zürcher Staatsanwaltschaft und der Schweizer Hack
Von einer mutmasslichen Aktion des globalen Spionage-Netzwerks hatte die Zürcher Staatsanwaltschaft früh Kenntnis. Sie wusste schon 2012 von einer Hacker-Attacke gegen einen einflussreichen Berater von hohen Fifa-Funktionären. Doch die Ermittlungen verliefen schleppend, es geschah wenig. So wurde der CEO der indischen Firma, die verdächtigt wurde, mit dem Hacker-Angriff in Verbindung zu stehen, nicht einvernommen. Dabei hatte er sich über seinen Anwalt bereit erklärt, der zuständigen Staatsanwältin schriftlich Fragen zu beantworten. Trotzdem erhielt er nie Fragen. 2020 stellte die Zürcher Staatsanwaltschaft das Verfahren schliesslich ein.
Im Studio stellen sich Rechtsprofessor Mark Pieth und Ex-Fifa-Funktionär Guido Tognoni den Fragen von Gion-Duri Vincenz.
Ausstrahlung: Mittwoch, 2. November 2022, 20.05 Uhr, SRF 1