Stellungnahme zum Schlussbericht der Ombudsstelle zu «Schawinski»

Stellungnahme zum Schlussbericht der Ombudsstelle zu «Schawinski»

Die Ombudsstelle hat heute Dienstag, 27. Januar 2015, ihren Schlussbericht zur Sendung «Schawinski» vom 15. Dezember 2014 veröffentlicht. Behandelt wird unter anderem ein in der Sendung verwendetes Zitat. SRF verweist an dieser Stelle nochmals auf dessen Kontext.

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SRF nimmt die Einschätzung des Ombudsmanns zur Kenntnis. Wie bereits kommuniziert, war das Gespräch zwischen Roger Schawinski und Andreas Thiel misslungen. Dies bedauert SRF. Nicht nachvollziehen kann SRF die Kritik an dem in der Sendung verwendeten Zitat aus einem Interview mit Andreas Thiel (vgl. «Berner Zeitung», 31. Dezember 2012). Thiels Antwort wurde in der Sendung zwar nicht in voller Länge wiedergegeben. Sie konnte aber nur dahingehend verstanden werden, dass sie sich auf die Muslime bezieht – nicht nur auf deren Witze. Dies ergibt sich erst recht aus dem Kontext des Interviews und der darin von Andreas Thiel zum Ausdruck gebrachten Haltung über Muslime («Die sind alle gehirngewaschen und haben einen an der Waffel»):

 

«Berner Zeitung», 31. Dezember 2012: «Die sind alle gehirngewaschen und haben einen an der Waffel», Auszug:

 

(…)

Wir nehmen an, dass Ihre moralische Grundhaltung und jene Ihrer Gastgeber in Kashmir kaum deckungsgleich waren.

Das sind Freunde von mir. Aber wir hatten grausame Diskussionen, weil wir durch unsere unterschiedlichen Haltungen stets auch grundverschiedene Meinungen hatten. Wir waren uns nie einig. Dazu etwa, dass sie die jungen Männer zu den Taliban schicken, sagte ich: Ihr schickt sie in den Tod. Sie entgegneten mir, die müssten die Ehre des Propheten retten oder die müssten den Islam vor dem Westen schützen oder einfach nur: Die gehen freiwillig. Da muss man ein dickes Fell haben, um mit diesen Leuten zusammenleben zu können. Ohne klare Haltung sagt man: Das ist halt eine andere Kultur. Ich sage: Die sind alle gehirngewaschen und haben einen an der Waffel.

 

Sind Sie mit der festen Absicht nach Kashmir gereist, um den Islam zu studieren?

  Es ergab sich so. Um den Islam zu verstehen, las ich den Koran noch während unserer Zeit in Island. Doch meiner Frau wars dort auf Dauer zu kalt. Sie wollte an die Sonne, wollte wieder einmal Bäume sehen. Darum gingen wir im Winter nach Südindien. Dort habe ich mich mit den einzigen netten Kashmiri, die ich in ganz Indien getroffen habe, angefreundet. Die haben uns gesagt: Ihr müsst nach Kashmir kommen, das ist die Schweiz von Indien.

 

Und Sie sind gegangen.

  Ich dachte mir, das sei eine gute Gelegenheit, Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen. Aber es war leider wie bei der Lektüre des Koran: Meine Meinung zum Islam hat sich noch verschärft. Das Resultat meiner Studienreise war verheerend.

 

Trotzdem können Sie sich darüber lustig machen?

  Man muss. Unbedingt. Humor ist entwaffnend und dadurch friedensfördernd. 

 

Die Muslime sind nicht gerade bekannt dafür, unseren Humor zu verstehen. 

Weil sie im Grund genommen gar keinen haben. Wenn du ihre Witze hörst, denkst du dir: Aha, das geht hier unter Humor. Die sind, böse gesagt, irgendwo im Übergang zwischen Neandertaler und Homo sapiens stecken geblieben.

 

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27. Januar 2015

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