Die neue «DOK»-Serie: «Old Burma Road – unterwegs mit Barbara Lüthi»
Die legendäre Old Burma Road führt Südostasien-Korrespondentin Barbara Lüthi und ihr Team durch drei faszinierende und politisch hochaktuelle Länder: China, Burma und Indien. Dabei entdeckt sie, dass die Old Burma Road, die den Briten und Chinesen im Zweiten Weltkrieg als Versorgungsstrasse diente, auch heute wieder eine wichtige geopolitische Rolle spielt. Es ist eine Reise durch eine Welt im Wandel, in der die Menschen versuchen, aus dem, was sie haben, das Beste zu machen. Die sechsteilige «DOK»-Serie startet am Freitag, 28. August 2015, auf SRF 1.

Die Reise von Barbara Lüthi beginnt in China, dem Land, aus dem sie als ehemalige Korrespondentin acht Jahre lang berichtete. Ihre erste Destination ist die südchinesische Stadt Kunming, die Partnerstadt von Zürich. Waren beide Städte vor 30 Jahren noch gleich gross, zählt Kunming heute gleich viele Einwohner wie die Schweiz. «Das staatlich verschriebene Wachstum ist jedoch zweischneidig: Es löst eine unwiderstehliche Dynamik aus, bedeutet aber auch Zerstörung von Kultur und Umwelt», sagt Lüthi.
Ihre Reise entlang der Old Burma Road führt sie durch die Provinz Yunnan. «Hier zeigt sich China von seiner schönsten Seite», schwärmt Lüthi. So trifft das Team eine Orchideenschützerin, die sich für Biodiversität und Nachhaltigkeit einsetzt. In der Stadt Dali entdeckt Barbara Lüthi einen einzigartigen Freiraum für Kreative, die sich den Regeln des Zentralkomitees entziehen. In einem Dorf der Naxi-Minderheit wohnt Lüthi bei einer Familie, die auf Ökotourismus setzt und so versucht, die Abwanderung zu verhindern.
In Ruili, der Grenzstadt zu Burma, dem seit 1989 amtlichen Myanmar, geht Lüthi mit ihrem Team dem Milliardengeschäft mit Jade nach, die aus Burma eingeführt wird. Wie auch Teakholz, Edelsteine, Gas und Öl – der Rohstoffhunger Chinas ist unstillbar.
Die Old Burma Road führt durch bergiges Gebiet weiter nach Myanmar. Das Land, das früher Burma hiess, war 50 Jahre lang im eisernen Griff der Militärdiktatur. Seit 2011 erlebt es eine politische und wirtschaftliche Öffnung.
Auf Zugfahrten durch das Gebiet der Shan-Minderheit erlebt Barbara Lüthi die Herzlichkeit der Burmesinnen und Burmesen. «Ich wurde immer wieder zum Essen eingeladen – auch wenn wir uns manchmal nur mit Händen und Füssen verständigen konnten.»
In Yangon, der ehemaligen Hauptstadt Rangun, spricht Barbara Lüthi mit mutigen Zeitzeugen. Darunter ist auch ein Regimekritiker, der die Brutalität der Militärregierung erfahren, aber den Kampf für Demokratie nie aufgegeben hat. Und sie trifft einen der mutigsten Chefredaktoren Burmas.
Die traumhaft schöne Landschaft Myanmars zieht auch das Team in den Bann. In der einmaligen Pagodenlandschaft Bagans erlebt Barbara Lüthi unvergessliche Momente. Am idyllischen Inle-Lake besucht sie die Familie eines Einbeinfischers und erfährt, wie der Tourismusboom die Natur- und damit die Lebensgrundlage der Fischer bedroht.
Schliesslich erreichen Barbara Lüthi und ihr Team in Nordindien den Bundesstaat Assam, wo sie die grösste Flussinsel der Welt, Majuli Island, besuchen. Auf dem heiligen Fluss Brahmaputra begleitet sie einen Arzt, der gegen die Kindersterblichkeit ankämpft. Im Kaziranga-Nationalpark beobachtet sie das vom Aussterben bedrohte Panzernashorn und spricht mit Rangern über ihren riskanten Job.
Auf alten Handelsrouten führt die Reise nach Darjeeling, dem Herkunftsort des weltberühmten Tees. Aber auch der Sohn des legendären Sherpas Tenzing Norgay öffnet ihr die Türe und zeigt sein Privatmuseum.
Mit der überfüllten Indian-Railway-Bahn trifft sie schliesslich in der 15-Millionen-Metropole Kolkata ein, dem ehemaligen Kalkutta. Hier prallt Armut auf Reichtum. An einer bengalischen Hochzeit geniesst sie Farben, Klänge und Düfte.
«Indien ist für mich wie eine Welle: Wehrt man sich, geht man unter; taucht man ein, kommt man auf der anderen Seite glücklich raus».
Am Schluss der Reise ist Barbara Lüthi klar, warum sie in Asien bleiben will: «Ich möchte an einem Ort leben, wo die einzige Konstante der Wandel ist und wo Menschen jeden Tag versuchen, aus dem, was sie haben, das Beste zu machen.»