«DOK»: Bioland Schweiz

«DOK»: Bioland Schweiz

Der Biolandbau in der Schweiz ist eine Erfolgsgeschichte. Auf ihrer Zeitreise zeigt Kathrin Winzenried, wie «bio» den Durchbruch schaffte, und wie die eng vernetzte Branche um die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft ringt. Denn letztlich geht es um die Frage: Wie gut ist «bio» wirklich für den Boden und die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten?

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Der Film zeigt mit attraktivem Archivmaterial, wie bereits vor gut hundert Jahren das Bedürfnis nach einer naturnahen Landwirtschaft entstand und Visionäre beharrlich ihren Weg gingen, bis sich diese durchsetzte. Kathrin Winzenried begibt sich auf Spurensuche zurück zu den Anfängen des Biolandbaus. Das Bedürfnis nach einer naturnahen Landwirtschaft kam mit der Industrialisierung auf. 1924 legte Rudolf Steiner in Vorträgen den Grundstein für den biodynamischen Landbau, der bis heute aktuell geblieben ist: In der Schweiz gibt es 230 Demeter-Höfe.

 

Kathrin Winzenried lässt sich von Andreas und Käthi Würsch auf ihrem Hof in Büren (NW) in die Geheimnisse des biodynamischen Landbaus einweihen - einer Lehre, die im Rhythmus des Jahres und der Gestirne mystische Rituale pflegt.

 

Jahrzehntelang gingen Pionierinnen und Pioniere belächelt oder verschrien beharrlich ihren Weg, bis sich die Konsumentenschaft auf ihre Seite stellte. Doch nicht alle Bauern konnten und können mit dieser Lehre etwas anfangen. Es brauchte einen anderen Biolandbau, auf naturwissenschaftlicher Basis. Auf dem Möschberg wurde der bioorganische Landbau begründet. Später trat diese Bio-Idee den Siegeszug um die Welt an. Ernst Frischknecht war einer der Biopioniere, die dort ihr Rüstzeug holten. Er erinnert sich, wie sich die Biobauern in den 1970er- und 80er-Jahren auf seinem Hof in Tann «fast wie eine Sekte» regelmässig versammelt haben, um sich gegenseitig Mut zu machen. Damals wurden in der konventionellen Landwirtschaft Pestizide und Insektizide in grossen Mengen eingesetzt.

 

Erst als sich das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung langsam verstärkte - nach der Chemiekatastrophe in Schweizerhalle oder dem Reaktorunglück in Tschernobyl 1986 - konnte der Biolandbau auch politisch Fuss fassen. Und mit dem Einstieg der Grossverteiler in den Neunzigerjahren erlangte der Biolandbau nach und nach die Bedeutung, die er heute hat. Allerdings fürchten viele Biobauern der ersten Stunde um ihre Ideen. Das Streben nach Wachstum lasse Grundsätze wanken. Doch inzwischen hat der Umsatz von Bioprodukten im letzten Jahr die Zweimilliarden-Grenze überschritten. Der Biolandbau in der Schweiz ist eine sagenhafte Erfolgsgeschichte.
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Ausstrahlung
Donnerstag, 18. September 2014, 20.05 Uhr, SRF 1

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srf.ch/dok

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