Der «Tatort» wird nachhaltig

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Der «Tatort» wird nachhaltig

SRF will in Zukunft eigene Film- und Serienformate nachhaltiger produzieren und damit ein Vorbild für andere Filmproduktionsunternehmen sein. Als Pilotprojekt dient der neue «Tatort» aus Zürich. Unterstützt wird SRF bei diesem Vorhaben von myclimate und der Zodiac Pictures AG.

Tatort - Skalpell SF Schweizer Film Buch: Urs Bühler Regie: Tobias Ineichen Produktion: Alfi Sinniger Catpics Dreharbeiten im Wald

 

SRF hat sich zum Ziel gesetzt, für seine Film- und Serienproduktionen eine systematische und langfristige Nachhaltigkeitsstrategie auszuarbeiten. Diese soll zukünftig den CO2-Fussabdruck von Eigenproduktionen aber auch der gesamten Branche reduzieren. Den Anfang macht der neue «Tatort» aus Zürich, der als Pilotprojekt ausgewählt wurde. Unterstützung bei der konkreten Erhebung der CO2-Emissionsdaten erhält SRF von der Schweizer Klimaschutzstiftung myclimate, die eine Liste ökologischer Nachhaltigkeitsmassnahmen erarbeitet hat. In der Umsetzung ist die Produktionsfirma Zodiac Pictures AG aktiv am Projekt beteiligt.

myclimate hat 2019 einen SRF-Dreh in Zürich besucht und dort die zu den CO2-Emissionen beitragenden Abläufe analysiert. Die Erkenntnisse wurden in einer aufwendigen Recherche und mithilfe von externen Spezialistinnen und Spezialisten zum Thema «Green Filming» weiter vertieft und aufbereitet. Auf Basis dieser konkreten Verbrauchsdaten konnte dann ein CO2-Fussabdruck der Schweizer «Tatort»-Produktion aus dem Jahr 2018 erstellt werden. Das Ergebnis wurde samt einer Empfehlungsliste mit Massnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen einem Fachpublikum präsentiert. SRF wird nun erstmals solche im neuen «Tatort» aus Zürich umsetzen.

Langfristig soll der «Tatort» als Leuchtturmprojekt für andere Produktionen dienen. Geplant ist, die gesammelten Daten und erarbeiteten Massnahmen der gesamten Schweizer Filmbranche zugänglich zu machen.

Urs Fitze, Leiter Fiktion SRF: «Mich hat eine Studie aus Amerika aufgeschreckt, die besagt, dass die Film- und Fernsehindustrie in der Region Los Angeles der zweitgrösste Umweltverschmutzer ist. Nur die in der Region angesiedelten Ölraffinerien stossen noch mehr Schadstoffe aus. Spätestens da wurde mir bewusst, dass wir mit einer auf Nachhaltigkeit angelegten Filmproduktion einen Beitrag an den Klimaschutz leisten können und SRF als gutes Beispiel vorangehen sollte.»

Dr. Bettina Kahlert, Leiterin Ressourceneffizienz myclimate: «Die Berechnung einer CO2-Bilanz ist ein wesentlicher Baustein im unternehmerischen Klimaschutz. Mit unserer Hintergrundberechnung und der Software myclimate smart 3 kann SRF nun bis zu acht Eigenproduktionen auf ihre klima- und umweltrelevanten Aktivitäten und Verbrauche aus den Bereichen Energie, Transport, Geschäftsverkehr, Mitarbeitermobilität, Büromaterialien, Verpflegung und Abfälle analysieren und Potenziale zu deren Minderung identifizieren.»

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