«Sternstunde Kunst», Reihe «Cherchez la femme»: «Manon – Glamour und Rebellion»
Mit der Reihe «Cherchez la femme» rückt «Sternstunde Kunst» im Rahmen des SRG-Themenmonats «Die Schweizer» historisch bedeutende Schweizerinnen ins Zentrum. Am Sonntag, 17. November 2013, ist die Reihe an der St. Galler Künstlerin Manon. Die Dokumentarfilmerin Lekha Sarkar hat Leben und Werk der Performance-Künstlerin und Meisterin der Selbstinszenierung in einen bilderstarken Film gefasst.

Kunst zwischen sexueller Befreiung und Feminismus – auf diesem Parkett bewegte sich die Künstlerin Manon, die dem konservativen St. Galler Milieu entstammte und in Zürich in der Halbwelt verkehrte. Sie inszenierte sich mit Vorliebe selbst – und sie hat damit vieles von dem vorweggenommen, was heute in der Kunst aktuell ist.
Zurück
Mit erotischen Performances schockierte Manon in den 70er-Jahren das Publikum. International bekannt wurde sie unter anderem mit einer Live-Performance in Amsterdam. Dort liess sie sich 1979 während drei Stunden in einen Käfig sperren. Beim Kunstprojekt mit dem Namen «Sentimental Journey» empfing die Künstlerin in ihrem Käfig jeweils für drei Minuten einen Besucher oder eine Besucherin. Heute beschäftigt sich Manon mit Jugendwahn, Alter und Vergänglichkeit.
Am Samstag, 30. November 2013, erhält Manon den Grossen St. Galler Kulturpreis. Mit dieser Auszeichnung würdigt die St. Gallische Kulturstiftung das vielfältige künstlerische Schaffen der «Grande Dame der Schweizer Kunstszene» sowie deren internationale Ausstrahlung. Ihre Arbeit sei immer wieder «provokative Rebellion gegen gesellschaftliche Rollenzuweisungen», schreibt der Kanton.
Mit dem Grossen St. Galler Kulturpreis zeichnet die St. Gallische Kulturstiftung alle drei Jahre Kulturschaffende aus, welche auch international bekannt sind. Letzter Preisträger war der Clown Pic.