null «Zeitblende»: Der erste Frauenstreik der Schweiz

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«Zeitblende»: Der erste Frauenstreik der Schweiz

Es ist ein deutliches Verdikt: Zwei Drittel der Schweizer Männer sagen im Februar 1959 Nein zur Einführung des Frauenstimmrechts. Empört über das Ergebnis, beschliessen die Lehrerinnen des Basler Mädchengymnasiums zu streiken. Der Streik dauert zwar nur einen Tag, strahlt jedoch trotzdem weit über die Schweiz hinaus. Der Basler Lehrerinnenstreik steht am Anfang einer Bewegung, die schliesslich das Frauenstimmrecht erkämpft.

ZeitblendePodcastKeyvisual2023Copyright: SRF

Luciana Thordai Schweizer nimmt als junge Frau am Streik teil. In der «Zeitblende» erzählt sie, wie damals der Entschluss zum Streik zustandegekommen ist, und weshalb sie und ihre Mitschreiterinnen bereit waren, für den Streik ihre Arbeit zu riskieren. 

Die Sendung zeigt auf, weshalb die Lehrerinnen des Mädchengymnasiums mit dem Streik gleich mehrere gesellschaftliche Tabus brechen. Frauen gelten in den 1950er-Jahren in grossen Teilen der Gesellschaft als politisch unmündig. Frauen, die öffentlich politische Forderungen stellen, sei daher damals etwas Revolutionäres gewesen, sagt die Historikerin Noëmi Crain Merz von der Universität Basel. 

Nicht zuletzt läutet der Streik auch eine neue Phase des Kampfes für die Einführung des Frauenstimmrechts ein. Die sogenannte zweite Frauenbewegung unterscheidet sich stark von der bisherigen Bewegung. Die neue Generation ist kompromissloser und konfrontativer.

Der Basler Lehrerinnenstreik von 1959 kann auch als Ursprung der modernen, landesweiten Frauenstreiks angesehen werden. Erstmals streiken in der Schweiz Frauen für Frauenrechte – statt wie damals üblich, aufgrund arbeitsrechtlicher Forderungen.

Ausstrahlung: Samstag, 29. Juli 2023, 10.00 Uhr, Radio SRF 4 News

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Samstag, 29. Juli 2023, 10.00 Uhr, Radio SRF 4 News

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Freitag, 28. Juli 2023

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