«Sternstunde Kunst»: Kunsthaus Zürich – Durchs Höllentor ins Paradies
Der Dokumentarfilm von Peter Reichenbach «Kunsthaus Zürich – Durchs Höllentor ins Paradies» erzählt die Geschichte des Kunsthaus Zürich, von seiner Eröffnung 1910 bis heute. Es ist eine Zeitreise voller dramatischer, amüsanter und skurriler Episoden.

Tausende Menschen laufen täglich am sogenannten Höllentor beim Eingang zum Kunsthaus Zürich vorbei. Doch nur die wenigsten kennen die Geschichte dahinter. Hermann Göring, Hitlers Kunsthändler, gefiel Auguste Rodins Tor so gut, dass er 1942 davon einen Abguss bestellte. Es hätte in das geplante «Führermuseum» in Linz gebracht werden sollen. Doch Deutschland verlor den Krieg. Das «Höllentor» landete bei den Alliierten. 1947 gab es eine Ausstellung und das «Höllentor» kam nach Zürich. 1949 kaufte der Schweizer Kunstsammler und Waffenfabrikant Emil G. Bührle es an. Seither ziert es den Kunsthaus-Eingang.
«Kunst hat einen Kontext», sagt die Kunsthistorikerin Felicitas Heimann-Jelinek. In der Geschichte des Kunsthauses Zürich gab es immer wieder öffentlich geführte gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen. Etwa die Kontroverse um die Giacometti-Sammlung in den 60ern oder aktuell um die Sammlung von Emil G. Bührle. Schon der erste Bau des berühmten Architekten Karl Moser, der 1910 eröffnet wurde, war ein Politikum. Reichenbachs Film behandelt 110 Jahre Bau-, Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte, ohne heikle Themen zu umschiffen.
Ausstrahlung: Sonntag, 17. September 2023, 12.00 Uhr, SRF 1